Am 4. Mai lädt der OV Mitterfels-Steinach zu einer Führung durch das Weihergebiet Steinacher Mooswiesen ein. Diese wird kompetent von Dr. Franz Leibl durchgeführt werden, dem ehemaligen Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald.
Bei den Steinacher Mooswiesen handelt es sich um ein ehemaliges, am Nordrand der Donauniederung gelegenes Niedermoorgebiet. Noch heute prägen ausgedehnte seggen- und binsenreiche Feuchtwiesen den Grünlandcharakter des Gebietes. An die 300 verschiedene Pflanzenarten konnten hier bislang nachgewiesen werden. Darunter auch bedrohte und seltene Florenvertreter wie die Wasserfeder, die Prachtnelke oder der Wilde Lauch. Neben den Feuchtwiesen findet man an etwas erhöhten Standorten auch noch Relikte artenreicher Wiesenknopf-Silgen-Wiesen mit der Wiesensilge als Charakterart.
Floristisch betrachtet, besitzen die Steinacher Mooswiesen überregionale Bedeutung. Sie sind für den Schutz der biologischen Vielfalt ein wichtiger Mosaikstein in einem ansonsten vom Menschen intensivst beanspruchten Umfeld. An bewaldeten Stellen ist punktuell auch heute noch der Niedermoorkörper intakt und weist eine Mächtigkeit von bis zu zwei Metern auf. Bereiche, die wichtige Kohlenstoffspeicher in unserer Landschaft darstellen.
Auch die Fauna der Mooswiesen ist bemerkenswert und durch feuchtgebietsbewohnende Arten gekennzeichnet. Dazu zählen beispielsweise die Lauch- und die Sumpfschrecke, der Schilfrohrsänger, das Blaukehlchen oder auch Arten der Roten Liste wie die Bekassine und das Braunkehlchen, die während der Zugzeit regelmäßig im Gebiet zu beobachten sind.