Philipp Streblow ist der neue Kassier des Kreisverbands von Bündnis 90/Die Grünen Straubing-Bogen. Am Donnerstagabend wurde er einstimmig von den Mitgliedern im Cairo gewählt. Sein Vorgänger Wolfram Wagner hat aus persönlichen Gründen das Amt nach zehn Jahren zur Verfügung gestellt. „Wir sind Wolfram Wagner zu großem Dank für seinen außerordentlichen Einsatz verpflichtet. Die sauber geführte Kasse war stets die beste Grundlage für alle Aktivitäten“, lobten die Kreisvorsitzenden Miriam Baumgartner und Silke Prößl in ihrer Verabschiedung. Als Hintergrundarbeiter hat er das Wachstum der Grünen in den letzten Jahren befördert. Sein Nachfolger Streblow wohnt in Rain, arbeitet als Rechtspfleger und spielt in seiner Freizeit Fußball. In seiner Vorstellungsrede betonte er die Wichtigkeit eines konsequenten Klimaschutzes. „Ich möchte, dass meine Kinder einen belebbaren Planeten vorfinden“, so der 42-Jährige. Der Nachwahl des Kassiers schlossen sich Delegiertenwahlen für den nächsten Landes- und Bundesparteitag an.

Nach den Wahlen ging die Versammlung in die Diskussion aktueller politischer Themen über. Bestimmend war dabei die Ansiedlung von BMW zwischen Straßkirchen und Irlbach und der geplante Bau eines Montagewerks für Hochvoltbatterien. Viel Kritik kam von einzelnen Mitgliedern an der Dimension des Flächenverbrauchs im besten Gäuboden. „Es fehlt bisher eine veröffentlichte Darstellung, dass die Trockenmontage der Batteriezellen nicht auch dezentral an den drei Fabrikstandorten Dingolfing, München und Regensburg möglich wäre“, so eine Stimme. Angesichts von Ernährungskrisen auf der Welt und zur Verhinderung von Importabhängigkeiten müsse die Politik landwirtschaftliche Flächen besser schützen. Die betriebswirtschaftlichen Kapitalinteressen von BMW sollten nicht das Primat in den anstehenden Gemeinderatsentscheidungen sein. Demgegenüber verwies ein Diskutant auf die bestehende Bodenauslaugung und die höheren Entscheidungsebenen. „Wir können vor Ort wenig erreichen, wenn in den bestehenden Gesetzen der Natur- und Klimaschutz einen zu geringen Stellenwert hat.“ Ähnlich argumentierte auch Feride Niedermeier, Grüne Fraktionsvorsitzende im Straubinger Stadtrat. „Wirksame politische Maßnahmen zur Eindämmung des Flächenfraß müssen von der Landesregierung kommen. Dies lässt sich nicht über die Verhinderung einzelner Projekte vor Ort lösen“, führte sie aus. Erst indem die CSU-geführte Staatsregierung in den letzten Jahren nichts gegen den ungezügelten Flächenverbrauch getan hätte, sei man nun in diesem Dilemma. Einig war sich die Versammlung in der Befürwortung eines angestrebten Bürgerentscheids über die Umwidmung des Ackerlands in Gewerbefläche. Die BMW Fabrik werde die Region auf lange Zeit prägen, darüber sollten die Bürger abstimmen können.